Wie Sie Textilkabel richtig schneiden und was Sie dafür benötigen
So schneiden Sie Textilkabel richtig:
- Idealerweise enthält Ihr Werkzeugkasten einen Seitenschneider oder eine Kabelschere. Eine ausreichend dimensionierte Schere oder Zange kann auch weiterhelfen, wenngleich das Schnittbild dadurch beeinträchtigt wird.
- Nehmen Sie ein Stück Isolierband und umwickeln Sie zunächst diejenige Stelle, in der Sie das Textilkabel durchtrennen wollen. So verhindern Sie ein Ausfransen oder Abgleiten des Textilmantels. Sollte kein Isolierband vorhanden sein, behelfen Sie sich mit einem Streifen Tesafilm.
- Schneiden Sie nun das Textilkabel etwa mittig zum Klebestreifen durch. Die Kabelschere oder der Seitenschneider hinterlassen ordentliche Schnitte. Zur Not können Sie sich mit einer großen (!) Schere oder Zange behelfen – ein sauberer Schnitt ist so aber kaum zu erzielen. Eine entsprechende Zange bzw. ein Werkzeug mit dem Sie das Kabel fachgerecht schneiden können, findet sich in den meisten gut sortierten Werkzeugkästen.
TIPP: Manchmal wird empfohlen mittels eines Feuerzeuges oder einer Heißluftpistole überschüssige oder ausgefranzte Textilfasern abzubrennen. Dies funktioniert jedoch nicht immer! Denn je nach Textilgarn verhalten sich die Ummantelungen sehr unterschiedlich. Während Naturgarn beispielsweise lediglich kokelt und Brandflecken hinterlässt, schmelzen Garne aus Polyester. Auf Nummer sicher gehen Sie nur mit der oben beschriebenen Variante.
Das Textilkabel haben Sie nun in der richtigen Länge „abgelängt“. Um die Litzen (= inneren Adern) freizulegen, fachmännisch wird dieser Vorgang als „Abmanteln“ bezeichnet, verfügen Sie idealerweise über einen Entmanteler oder Abisolierwerkzeug (bekannte Marken wären Knipex oder Jokari – ein günstiger „NoName“ Entmanteler tut’s aber auch, ab und an auch im Discounter erhältlich). Schließlich werden die Spitzen der einzelnen Adern (= Litzen) freigelegt – bei diesem Vorgang wird das Kabel „abisoliert“. Am Ende kommt eine Aderendhülse drauf, welche mittels einer Crimpzange befestigt wird.
Sofern sich die feindrähtigen Kupferenden durch die Bearbeitung aufgeteilt haben (dies kann bei feindrähtigen Kabeln durchaus passieren), zwirbeln Sie diese einfach wieder zusammen.
Textilkabel abmanteln und Kabel abisolieren – so geht’s:
- Je nachdem, was Sie anschließen wollen, kleben Sie das textilummantelte Lampenkabel in einem Abstand von 2 – 6 cm zum Kabelende mit Isolierband ab.
- Legen Sie nun das Stoffkabel in den Entmanteler ein und drehen Sie das Werkzeug mit sanftem Druck um das Kabel herum. Versuchen Sie sich eventuell an einem Kabelrest, um mehr Gefühl für den Vorgang zu entwickeln.
- Ziehen Sie nun den Mantel ab und prüfen Sie die Litzen auf Beschädigungen. Sollte das Textilkabel beschädigte Stellen aufweisen, umwickeln Sie diese mit Isolierband ab oder greifen Sie auf einen Schrumpfschlauch zurück.
- Greifen Sie nun zum Abisolierer um die Litzen auf 6-7mm freizulegen (bspw. mit einer Abisolierzange von Jokari).
- Am Ende führen Sie nun Aderendhülsen über die freigelegten Kupferhälse und quetschen Sie diese mittels einer Crimpzange zusammen. Fertig ist Ihr Lampenkabel!
Je nachdem ob Sie eine Lampenfassung für eine Hängeleuchte, einen Stecker oder einen Lampen-Baldachin anschließen wollen, müssen Sie das Textilkabel unterschiedlich lange abmanteln. Folgende Werte haben sich dabei für unsere Produkte als hilfreich erwiesen:
- Zum Anschließen unserer Fassungen sollte zwischen 20 und 25mm abgemantelt werden (Lampenfassungen aus Bakelit, Thermoplast Porzellan mind. 20mm, Vintage Fassungen und Lampenfassungen aus Eisenblech ca. 25mm).
- Kabel für unseren Winkelstecker und Kupplungen wird mit etwa 40mm abgemantelt, Phase und Neutralleiter müssen um ca. 15mm gekürzt werden, sodass die Erdungslitze länger ist. Für unseren Stecker mit gerader Zuführung reichen 35mm für alle Leiter.
- Ein Lampenbaldachin kann auf 50-60mm abgemantelt werden, um die Installation zu vereinfachen.
ACHTUNG: Dieser Text dient ausschließlich der Information. Die Installation und Inbetriebnahme von Leuchten sollte ausschließlich durch ausreichend qualifizierte Personen erfolgen. In der Regel handelt es sich hierbei um Elektrofachkräfte.